Seit 2010 bin ich im Rahmen verschiedener Projekte immer wieder an der St. Michaelis Kirche in Hamburg tätig.
Der Michel ist als einer der 5 Hauptkirchen nicht nur Hamburgs bekanntester Sakralbau,
sondern neben der Elbphilharmonie, den Landungsbrücken und dem Hamburger Hafen eines der wichtigsten Wahrzeichen der Stadt.
Der Michel hat eine sehr wechselhafte Geschichte hinter sich, die nicht nur die Hamburger Bürger geprägt hat,
sondern sich auch in der vielfältigen Bausubstanz mit all ihren kleinen und großen Herausforderungen wiederspiegelt.
Quelle: St. Michaelis Kirche, Wikipedia
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Erster Michel, Errichtung zwischen 1647 und 1669 durch Christoph Corbinus und Peter Marquard, Errichtung als
dreischiffige Backsteinkirche mit Gewölbe und polygonalem Chorabschluss,
123 m hoher Westturm mit quadratischem Grundriss mit einem Turmhelm aus Holz, mit Kupferblech eingedeckt.
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1. Brandkatastrophe am 10. März 1750 durch Blitzschlag in den Turm während eines starken Gewitters.
Ein Übergreifen der Flammen auf die Stadt konnte verhindert werden.
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Zweiter Michel, Errichtung zwischen 1751 und 1762 durch Johann Prey und Ernst Georg Sonnin,
Ergänzung des Turms bis 1786. Errichtung des Michels im wesentlichen in seiner
jetzigen Form als barocker Zentralbau. Der Entwurf war an die gerade fertig gestellte Frauenkirche in Dresden angelehnt.
Für die Errichtung des Neubaus wurden die Mauern des alten Kirchenschiffes vollständig abgerissen.
Das Mauerwerk des Turms wurde trotz der Schädigungen aus der
Brandkatastrophe für den neuen Turm weiter genutzt und in den Neubau integtriert.
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2. Brandkatastrophe am 3. Juli 1906, ausgelöst durch Lötarbeiten am Kupferdach. Der Michel brannte erneut bis auf die Grundmauern nieder.
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Dritter Michel, Errichtung zwischen 1906 und 1912 durch Julius Faulwasser sowie Geissler, Meerwein und Hennicke. Errichtung als "feuerfeste" Konstruktion
aus Stahl und Beton für den Turm sowie als Stahltragwerk für den Dachstuhl. Das aus dem Brand geschädigte Mauerwerk des Kirchenschiffs und des Turms wurde
wiederverwendet und in den Neubau integriert.
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Sanierungsarbeiten, seit 1983
1983–1996: Instandsetzung des Turms
2000: Ersatzguss der seit 1917 fehlenden größten Läuteglocke
2002–2010: Instandsetzung des Schiffs
2007: Sanierung der Krypta
2008–2009: Sanierung des Kupferdachs und des Innenraums
2015–2016: Vervollständigung des vierteiligen Uhrschlagwerks
2022: Eröffnung des Besucherzentrums
2023-2024: Sanierung Stahlbetongesims
ab 2025: Sanierung Risse im Turm
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Meine persönlichen Michel-Projekte
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seit 2011: Umbau des Pastorats 1 zum jetzigen Besucherzentrum, Tragwerks- und Ausführungsplanung durch unser
Büro Sellhorn, Architektur durch das Büro "stölken schmidt architekten" aus Hamburg
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2013: Sanierung des Gemeindehauses, Tragwerks- und Ausführungsplanung durch unser
Büro Sellhorn, Architektur und Objektplanung durch das Büro Plan R, Hr. Reinig
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2015–2016: Vervollständigung des vierteiligen Uhrschlagwerks oberhalb der Besucherplattform,
Neuinstallation von 2 Glocken und Verstärkung des oben liegenden Stahltragwerks durch neue HEA-Träger
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2023-2025: Sanierung Stahlbetongesims durch eingeklebte Bewehrung, Verpressen der Risse, Nachmodellierung
der ausgebrochenen Ecken, Neuanstrich Turmgesims und Kirchengesims
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ab 2025: Sanierung Risse im Turm, hierzu laufen seite Mitte 2024 die Planungen, Beginn der Sanierung Mitte 2025.
Der Pfeiler am südlichen Treppenturm bewegt sich derzeit mit rund 0,5 mm/Jahr nach Süden. Die vertikalen Risse gehen einmal durch
das gesamte Treppenhaus und sind auch im Kirchenschiff links neben der Orgel sichtbar.
Die vielen vertikalen Risse im Turm stammen vermutlich aus den beiden Bränden der St. Michaelis-Kirche. Einige Hauptrisse
öffnen sich weiterhin mit rund 0,2 bis 0,3 mm pro Jahr. Dadurch nimmt das Fassadenmauerwerk immer wieder Schaden, so
dass Wasser in das Mauerwerk eindringen kann und zu weiteren Schäden führt.
Mit der Pressekonferenz am 21.11.2024 wurde umfangreich berichtet:
➪ Regionalnachrichten von N3 vom 21.11.2024, Hamburg Journal
➪ Regionalnachrichten von Sat1 vom 21.11.2024
➪ Artikel auf Zeit-Online
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Südansicht der St. Michaeliskirche, 2023
Dachstuhl als Stahlfachwerk oberhalb des Kirchenschiffs, Südseite
Risse an der NW-Ecke, das ergänzte Vor- mauerwerk löst sich vom alten Kernmauerwerk
Risse, die sich wenige Jahre nach der Sanierung immer wieder öffnen
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