◻ INCA2 - Interactive Nonlinear Cross-Section Analysis Biaxial
Kurzbeschreibung
Das Programm INCA2 dient der interaktiven Berechnung beliebig zusammengesetzter
Massivbauquerschnitte unter zweiachsiger Biegung mit Längskraft.
Folgende Berechnungen sind möglich:
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Dehnungsverteilung zu vorgegebenen Schnittgrößen, graf. und numerische Ausgabe der Ergebnisse
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Spannungsresultierende, zu einer vorgegebenen Dehnungsverteilung werden die zugehörigen Schnittgrößen ermittelt
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Sicherheitsnachweis, berechnet die maximal vom Querschnitt aufnehmbare Beanspruchung
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Bemessung, der Querschnitt frei wählbarer Bewehrungsgruppen wird so angepasst, dass die Beanspruchung aufgenommen werden kann
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Interaktion My/Mz/N, berechnet das Interaktionsdiagramm (auch Kraftgrößenzwiebel) für einen Querschnitt
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Mk-Linie, berechnet die Moment-Verkrümmungs-Beziehung des Querschnitts z.B. für eine anschließende nichtlineare Verformungsberechnung mit anderen Programmen, Ausgabe der tangentialen Biegesteifigkeiten
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N-eps-Linie, berechnet die Normalkraft-Dehnungslinie zu einer gegebenen Krümmungsrichtung und einem gegebenen Biegemoment, Ausgabe der tangentialen Dehnsteifigkeiten
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MN-Linie, berechnet die Moment-Normalkraft-Linie (ähnlich zu den mue-nue-Diagrammen, Bemessungstafeln)
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My/Mz-Linie, berechnet den waagerechten Schnitt durch die oben genannte Kraftgrößenzwiebel
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Querschnittswerte, Berechnung der Querschnittsfläche, Schwerpunkt, Flächenträgheitsmomente und Hauptrichtung der Trägheitsmomente
(reine Querschnittswerte oder ideelle Querschnittswerte bezogen auf den E-Modul eines frei wählbaren Materials)
Mit der gezeigten Oberfläche ist eine leichte und schnelle Eingabe sowie
Änderung eines Querschnitts möglich. Zahlreiche Funktionen wie Schieben,
Spiegeln, Rotieren etc. stehen dabei zur Verfügung. Die Rechenergebnisse
werden sowohl in numerischer Form als auch in vielfältiger grafischer Form
ausgegeben.
Entwicklung / Versionen
Das ursprüngliche Programm INCA2 wurde von Mai 1998 bis März 1999 entwickelt. In dieser Zeit wurde im Wesentlichen die
Oberfläche programmiert. Die Rechenalgorithmen wurde als DLL vom Programm MasQueW übernommen, die bereits
früher von Prof. Dr.-Ing. U.Quast. programmiert sowie von ehemaligen Mitarbeitern des Arbeitsbereiches
erweitert wurden. INCA2 war damit in seinen Anfängen nur als Oberfläche für bereits entwickelte Rechenroutinen gedacht.
Auf Grund eigener Untersuchungen über das nichtlineare Tragverhalten von Stahlbetonkonstruktionen wurde die aktuelle
Version gründlich überarbeitet. Neben einer Überarbeitung und Weiterentwicklung der Benutzeroberfläche wurde
der Rechenkern von mir neu geschrieben. Eine wichtige Erweiterung ist die Definition der Spannungsdehnungslinien
nach DIN 1045-1 bzw. EC2 für die nichtlineare Schnittgrößenermittlung sowie die Definition per Polygon / Spline, mit
dem jedes experimentell ermittelte Materialverhalten problemlos abgebildet werden kann.
Folgende Neuerungen wurden im Rechenkern implementiert
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zusätzliche Materialgesetze:
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Linear-Elastisch (Hooke'sches Gesetz unbegrenzt gültig)
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Abwandlung des Parabel-Rechteck-Gesetzes (zweiter Bereich kann mit Steigung definiert werden)
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Parabel nach EC2 bzw. DIN 1045 neu zur Schnittgrößenberechnung (Parabel mit abfallendem Ast)
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Polygon / Spline, damit kann jedes beliebige (stetige) Materialverhalten abgebildet werden
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Versteifende Mitwirkung des Betons auf Zug in der gerissenen Betonzugzone =>
verbesserte Anpassung des Abminderungsfaktors mittels Exponenten und variabler Dehnungskennwerte
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Definition der Grenzdehnungen: Verbesserung insbesondere für Verbundquerschnitte mit außen liegendem Stahl
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Berücksichtigung einer Vorkrümmung und Vordehnung eines Querschnittteils (z.B. bei nachträglich ergänzten Plattenbalken
Aktuelle Version von INCA2
Die Entwicklung des Rechenkerns sowie der Programmoberfläche von INCA2 wurde im Wesentlichen zwischen 1999 und 2001 durchgeführt.
In den Folgejahren erfolgte vorzugsweise eine Anpassung der Oberfläche, um vor allem den Einsatz in Ingenieurbüros bezüglich Ein- und Ausgabe zu vereinfachen.
Anpassungen erfolgten bezüglich der Definition der Baustoffe, da mit den Druckfehlerberichtigung der DIN 1045-1 und aktuell mit dem Übergang zum EC2 die Baustoffkennwerte immer wieder geändert werden mussten.
Inzwischen ist das Programm INCA2 seit 2001 in Lehre und Forschung auch an anderen Universitäten im Einsatz.
Über 1100 Ingenieurbüros, Baufirmen und Universitäten aus dem In- und Ausland haben sich bisher kostenlos registrieren lassen und wenden das Programm in der Praxis sowie für Lehre und Forschung an.
Nichtsdestotrotz gilt auch weiterhin:
Verbesserungsvorschläge sind jederzeit willkommen!
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