Die Angaben zum E-Modul (Beton) für die Spannungs-Dehnungs-Beziehung zur nichtlinearen Schnittgrößenermittlung waren in der Ausgabe der DIN 1045-1 vom Juli 2002 druckfehlerbehaftet. Dies betrifft nur Verformungsberechnungen. Berechnungen mit den Bemessungswerten der Baustoffeigenschaften (Grenzzustand der Tragfähigkeit) sind davon nicht betroffen.
Statt des Sekantenmoduls wurde der Tangentenmodul im Ursprung in der Originalversion der DIN 1045-1 angegeben. In späteren Ausgaben des Betonkalenders bzw. im Heft 525 des DAfStb erfolgte eine erste Korrektur, die inzwischen jedoch von der zweiten Korrektur vom Juni 2005 korrigiert wurde. In der letzten Ausgabe wurde der E-Modul des Betons ein zweites Mal geändert bzw. die Art, wie der E-Modul in die Berechnung der nichtlinearen Spannungs-Dehnungs-Linie des Betons eingeht.
Im Vergleich zur Originalausgabe der DIN 1045-1 verringert sich der E-Modul
des Betons um genau 10% für die Spannungs-Dehnungs-Linie. Diese Verringerung
wird sich jedoch nicht voll auf die berechneten Verformungen auswirken.
Bei kleinen Beanspruchungen mit vielen ungerissenen Bereichen vergrößert sich die
Verformung für einen Stahlbetonbalken beispielhaft für einen C30/37 um ca. 5%. Bei
Steigerung der Belastung wird der Unterschied auf 3% und noch weniger verringert.
Größere Änderungen können sich jedoch bei sehr schlanken Stützen ergeben, die infolge
Aufreißen des Querschnitts versagen (Stabilitätsversagen).
Übrigens sind im Gegensatz zur DIN 1045-1 (mit 2. Druckfehlerberichtigung) im
EC2 die Werte des E-Moduls aus der Originalversion der DIN 1045-1 abgedruckt.
Mit anderen Worten: Man muss dem Beton sagen, nach welcher Norm dieser gerechnet
wurde, damit sich dieser auch so verhält ;-)
In der Summe muss jedoch auch gesagt werden, dass der E-Modul des Betons eine
stark streuende Größe ist, so dass eigentlich keine genauen Werte angebenen werden
können. Die vielfältigen Änderungen in letzter Zeit kann man daher auch als
sinnvolle Entscheidung zur sicheren Seite interpretieren.