Für die Studierenden der Richtung Bauingenieurwesen an der Technischen
Universität Hamburg-Harburg wird einmal im Jahr ein Stahlbetonbalken bis
zum Bruch belastet. Damit soll einerseits das Verhalten eines derartigen
Trägers gezeigt werden (Rissbildung, Verformung etc), andererseits soll
den Studierenden aber auch die Möglichkeit gegeben werden, das in den
Vorlesungen Erlernte direkt anzuwenden. In einem kleinen Wettbewerb
sollen Voraussagen über Erstriss, Rissbreiten, Verformungsvermögen und
maximale Belastung getroffen werden.
Am 18.12.2002 fand deshalb in der Versuchshalle des Arbeitsbereiches
Massivbau ein Vorversuch statt. Diesmal waren die Wissenschaftlichen
Mitarbeiter aufgefordert, ihre Vorhersagen abzuliefern.
Test-Setup:
Balken-Querschnitt:
b / h = 20 / 20 [cm]
d1 = 2,7 cm (Randabstand der Bewehrung unten)
d2 = 3,0 cm (Randabstand der Bewehrung oben)
4 x Durchmesser 10 mm
Versuchsablauf:
Die Belastung wurde in einem ersten Schritt kraftgesteuert bis F = 8,0 kN aufgebracht und die Rissweite gemessen.
Außerdem wurde die Last bei Erstriss festgestellt.
Anschließend erfolgte die komplette Entlastung des Trägers, eine bleibende Verformung trat auf.
Im zweiten Teil wurde der hydraulische Zylinder weggesteuert gefahren, die Last-Verformungs-Kurve
auch hier ständig aufgezeichnet worden. Bei ca. 83 mm Verformung wurde die maximale Hub-Kapazität
der hydraulischen Presse erreicht, so dass der Versuch an dieser Stelle abgebrochen werden musste
und der Balken nicht bis zum endgültigen Bruch belastet werden konnte. Wie im Last-Weg-Diagramm zu
erkennen, ist der Verlauf im letzten Bereich nahezu horizontal, so dass zumindest die maximale Last
näherungsweise ermittelt werden konnte.