Um eine gute Abbildung des Versuchsaufbaus zu erhalten, wird die Belastung
im Modell nicht als Punkt- oder Linienlast mit der Breite des hydraulischen
Presse aufgebracht, sondern eine Lastausbreitung bis zum Schwerpunkt der
Platte angesetzt.
Lastausbreitung bis zur Mittellinie.
Modellierung des Tension Stiffening Effektes:
Wichtig für eine gute Verformungsberechnung ist die Abbildung der versteifenden
Mitwirkung der gerissenen Betonzugzone. Bis zur Dehnung
ect = 0,11 mm/m
wirkt der Beton in der Zugzone vollständig mit. Nach Erreichen der Fließgrenze des
Stahls wird die Mitwirkung auf Null reduziert, da der Verbund der Bewehrung mit dem
umliegenden Beton nachhaltig gestört wird.
Problematisch in diesem Fall ist jedoch, dass die Bewehrung keine ausgeprägte
Fließgrenze aufweist. Aus diesem Grund wurde versucht, die Abminderung der
mittleren Zugspannung in der Betonzugzone an das Verhalten des Betonstahls
anzupassen. Die gewählten Parameter mit einer relativ hohen Dehnung von
eu = 4,00 mm/m
und einem Exponenten von n = 3 könnten eine gute Wahl sein.
Damit ist sichergestellt, dass zu Beginn die üblichen Werte für die
Mitwirkung der gerissenen Betonzugzone benutzt werden und bei größeren
Dehnungen eine kontinuierliche Angleichung an Null vorhanden ist.